12

 

Er war auf einem dunklen sternenlosen Meer dahingetrieben. Wie lange seine Ohnmacht gedauert hatte, wußte er nicht, auch nicht, wie lange er hinterher geschlafen hatte. Als er die Augen aufschlug, war es Nacht. Er rührte sich nicht. Vor allem sein Gesicht schmerzte heftig, aber es gab auch sonst kaum eine Stelle seines Körpers, die ihm nicht weh tat.

Er merkte, daß er in einer Koje lag. Die Schwalbe arbeitete sich mit regelmäßigem Motorengeräusch ihrem Ziel entgegen. Die Vorhänge vor den Bullaugen waren zurückgezogen.

Neben ihm rührte sich jemand. Ein kalter Umschlag wurde auf die pochende Wunde in seinem Gesicht gelegt. Er erkannte Clemi, die neben der Koje kauerte. Sie trug ein Leinenhemd von ihm. Die Ärmel waren hochgerollt und gaben ihre schlanken Arme frei. Auch Blue jeans hatte sie von ihm ausgeliehen. Sie sah in diesem Aufzug wie ein Kind aus, das sich als Erwachsener verkleidet hat. Ihr Flüstern war kaum zu hören.

»Pete, wie geht es dir?«

»Danke, gut.«

»Aber nein, von ›gut‹ kann doch gar keine Rede sein. Es war schrecklich. Und ich bin schuld daran. Ich hätte verhindern müssen, daß Rudge an Deck kam. Ich habe geschrien — mehr konnte ich nicht tun.«

Er hob den Kopf, aber der Schmerz wurde dadurch so heftig, daß er ihn schnell wieder sinken ließ. »Als ich dich hörte, war es schon zu spät.«

»Na ja, das ist ja nun auch egal.«

»Wer ist am Ruder?« fragte er.

»Serena. Sie wechseln sich ab. Thayer ist betrunken. Er hat das ganze Bier ausgetrunken. Es war schrecklich, wie Rudge sich auf dich gestürzt hat. Er war wie ein wildes Tier. Ich habe Angst vor ihm.«

»Hast du eine Ahnung, wo wir sind?«

»Wir haben ungefähr die Hälfte der Strecke hinter uns.«

»Und wie steht’s mit dem Treibstoff?«

»Rudge hat selbst nachgesehen. Er hat befohlen, daß wir langsamer fahren, damit nicht soviel Benzin verbraucht wird. Aber wir müßten schon hinkommen. Nur... was machen wir dann?«

»Das werden wir schon sehen«, erwiderte Byrum. Er stützte sich auf einen Ellbogen, um sich aufzurichten, und die Bewegung löste ein Schwindelgefühl aus. Er wartete, bis es vergangen war, dann fragte er: »Und die Myra T. ist nicht gesichtet worden?«

»Nein.«

»Was weißt du über den Ort, zu dem wir fahren?«

»Über Guayamas? Nicht viel. Er ist nur ein kleines Fischerdorf.«

»Und warum wollte Steve ausgerechnet dorthin?«

»Er hat da ein Haus gemietet. Es ist nur klein, aber es liegt sehr malerisch. Der ganze Ort ist sehr hübsch. Er hat einen winzigen Hafen und ein Hotel für die wenigen Touristen, die dorthin kommen. Ich glaube, Steve hat das Haus deshalb gemietet, weil er sich dort eine Zeitlang verborgen halten wollte, ehe er weiterreiste... nach Südamerika vielleicht.«

»Du meinst, er hat seine Flucht mit Myra schon seit längerer Zeit geplant?«

»Ich fürchte — ja.«

»Ist er in Guayamas bekannt?«

»Er war zwei- oder dreimal da.«

Byrum schwieg. Er suchte nach einem Umstand, der eine günstige Entwicklung der kommenden Ereignisse verhieß, aber er fand keinen. Langsam schob er die Beine aus der Koje und stand auf. Er schwankte und mußte sich an Clemi festhalten.

»Vorsicht, Liebster«, flüsterte sie besorgt. »Bleib doch noch liegen und ruhe dich aus. Solange Rudge uns in Ruhe läßt, solltest du lieber hier unten bleiben und versuchen, zu Kräften zu kommen.«

»Mir geht’s schon besser.«

»Ich hol dir was zu essen«, schlug sie vor. »Eine heiße Suppe und eine Tasse Kaffee werden dir bestimmt guttun.«

Er betastete die Schwellungen und Wunden in seinem Gesicht. »Als Nachtisch vielleicht ein paar schmerzlindernde Tabletten.«

»Ja, natürlich. Aber bleib inzwischen bitte hier. Rudge ist im Moment noch sehr wütend. Es ist besser, daß wir ihm aus dem Weg gehen. Wer weiß, was er tut, wenn du an Deck kommst.«

»Und wie steht’s mit Serena und Thayer?«

»Serena amüsiert sich so gut wie noch nie. Sie scheint überhaupt nicht daran zu denken, daß Rudge sie ja auch umbringen wird. Und Thayer sagt kein Wort. Er sitzt im Rollstuhl und rührt sich nicht.«

»Wie spät ist es?«

»Kurz vor zehn. Jetzt leg dich wieder hin, Liebster. Ich komme gleich zurück.«

 

Byrum konnte sich noch eine weitere Stunde ausruhen, dann kam Rudge herunter und befahl ihm, das Ruder zu übernehmen. Rudges Wut schien kaum nachgelassen zu haben. Er legte die Luger nicht aus der Hand. Den Colt, den Byrum Thayer abgenommen hatte, konnte er nirgends sehen. Byrum löste Serena auf der Brücke ab, und Rudge befahl ihr, sich nach achtern zu ihrem Bruder zu setzen.

Die Nacht war windstill und sternenklar. Das Meer hatte sich vollkommen beruhigt, und das Wasser sah unter den Strahlen des abnehmenden Mondes wie dunkles Glas aus. Ab und zu waren in der Ferne die Positionslichter eines Schiffes zu erblicken, und einmal kamen sie an einer Jacht vorbei, deren Segel schlaff herunterhingen. Niemand erschien an Deck, und nach ein paar Minuten war das Boot schon weit hinter ihnen zurückgeblieben. Serena hatte auf dem Bord über den Armaturen ihre Zigaretten liegenlassen. Byrum nahm sich eine und zündete sie an. Es ging ihm schon wesentlich besser. Die Tabletten hatten die Schmerzen in seinem Gesicht gedämpft.

Rudge saß regungslos auf dem Platz rechts von Byrum.

»In Oswanda wird sich heute allerhand tun«, sagte Byrum.

»Wieso?«

»Inzwischen hat der Sheriff sicher Faheys Leiche gefunden. Sie liegt unter Flo Gilligans Hütte. Ganz blöd ist Jergens ja auch nicht.«

»Na und?«

»Jetzt kann er die Geschichte nicht mehr vertuschen. Man wird ihm alle möglichen Fragen stellen — die Zeitungen und auch die Staatsanwaltschaft — von der Direktion in New Orleans ganz zu schweigen.«

»Jergens wird die Sache schon schaukeln«, erwiderte Rudge.

»Er wird’s versuchen. Aber Sie sind verschwunden und Thayer auch. Da wird sich Jergens denken, Sie wären beide getürmt und ließen ihn die Suppe allein auslöffeln. Vielleicht deckt er Sie dann nicht länger. Was haben Sie übrigens mit Flo Gilligan gemacht?«

»Sie hat ihren Lohn bekommen.«

»Haben Sie sie umgebracht?« fragte Byrum ruhig.

»Nein. Sie ist in New Orleans. Unsere Leute haben sie in einem Hotel einquartiert und behalten sie im Auge. Sie wird keine Gelegenheit haben, aus der Reihe zu tanzen.«

»Aha. Übrigens, was werden Sie sagen, wenn uns die Küstenwache anhält?«

Rudge hob den Kopf. »Die Küstenwache? Was haben wir denn mit der zu tun?«

»Ich habe mir nur gerade die Lage in Oswanda ausgemalt. Thayers Jacht ist verschwunden — kurz nachdem Steve Dulaney aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Jergens hat gesehen, daß ich Steve geholfen habe, und ich bin auch verschwunden. Nicht nur ich, sondern obendrein mein Boot. Jergens hat man in Steves Zelle eingesperrt gefunden — daher kann er die ganze Angelegenheit nicht einfach vertuschen. Und deshalb ist es möglich, daß wir zu Wasser — oder auch mit einem Flugzeug — gesucht werden.«

»Das Meer ist groß.«

»Sie scheinen davon nicht viel zu verstehen.«

Byrum spürte, daß Rudge unsicher wurde. Der blonde Riese erhob sich ärgerlich, um sich gleich darauf wieder hinzusetzen. Er hielt den Revolver nur locker in der Hand, aber Byrum wußte genau, daß er den kürzeren ziehen würde, wenn er sich plötzlich auf Rudge stürzte.

»Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?« fragte Rudge.

»Thayer haßt Sie. Außerdem hat er Angst vor Ihnen. Vielleicht sagt er sich, daß er nicht viel zu verlieren hat, wenn er Sie der Polizei ausliefert. Auf jeden Fall möchte er Sie irgendwie beseitigen, weil er weiß, daß Sie seinen Bezirk übernehmen wollen. In der großen Kajüte ist ein Kurzwellensender. Serena weiß mit Jachten gut Bescheid. Sie weiß sicher auch, wie man das Funkgerät bedient. Vielleicht hat sie schon einen Hilferuf gesendet.«

Rudge atmete auf. »Das ist doch klar, daß ich das Ding in Klumpen gehauen habe. Für wie dämlich halten Sie mich denn?«

Rudges Stimme hatte einen drohenden Klang angenommen, und Byrum zog es vor zu schweigen. Rudge war äußerst nervös, und jeden Moment konnten die Nerven mit ihm durchgehen. Die Erkenntnis, daß diese Fahrt gleichzeitig die endgültige Entscheidung zwischen ihm und Thayer bringen würde, war natürlich auch nicht dazu angetan, ihn zu beruhigen. Seine Wasserscheu kam noch hinzu. Wenn man sah, wie angespannt er mit verkniffenem Mund die schwarzen Wellen beobachtete, wußte man, daß er Angst hatte.

Um Mitternacht brachte Clemi Byrum Kaffee und bot sich an, ihn abzulösen. Rudge schickte sie jedoch wieder unter Deck. Thayer und Serena blieben achtern. Die Nacht war warm und wolkenlos, das Meer völlig ruhig. Byrums Gesichtsverletzungen begannen wieder heftiger zu schmerzen — manchmal sogar so stark, daß ihm übel wurde. Eigentlich hätte er die nächsten beiden Tage im Bett verbringen müssen.

Er war zwischen Thayer und Rudge wie zwischen zwei Mühlsteinen gefangen. Die beiden Männer haßten einander und waren entschlossen, bis zum Äußersten zu kämpfen, um in dem Dschungel, der ihre Welt war, am Leben zu bleiben. Durch Clemi hatten sie ihn in der Hand. Durch seine Clemi, deren Sicherheit ihm mehr am Herzen lag als seine eigene.

Die Nachtstunden vergingen in bedrückender Eintönigkeit. Rudge trank seinen Kaffee mit Cognac, den er aus einer Flasche eingoß, die er für sich reserviert hatte. Unruhig suchten seine Blicke Himmel und Meer ab, als hätte sich die von Byrum erwähnte Verfolgung als Furcht in seinen Gedanken eingenistet. Dann wurde es hell. Bisweilen kamen sie an Fischerbooten vorbei, und einmal befahl Rudge Byrum, auf Hörweite an eines heranzufahren. Rudge rief hinüber und fragte, ob das Boot die Myra T. gesehen habe. Die Fischer befragten sich untereinander, und dann schrie der Kapitän zurück, daß sie überhaupt keiner Jacht begegnet seien. Rudge brummte irgend etwas vor sich hin und befahl Byrum, auf den alten Kurs zurückzugehen.

Um zehn Uhr drängte Byrum Rudge, ihn die Brennstofftanks überprüfen zu lassen. Er stellte fest, daß die beiden normalen Tanks fast leer waren, und nahm den Reservetank in Betrieb. Dann ging er auf mittlere Geschwindigkeit und behielt sie bei. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sich die Wolkenbank am südlichen Horizont in die Küste von Mexiko verwandelte. Byrum prüfte die Seekarten und korrigierte den Kurs. Er versuchte die Strömung und die Gezeiten einzukalkulieren und hoffte, daß sie nicht zu weit vom Ziel entfernt ankommen würden. Die Erschöpfung, die immer mehr von ihm Besitz ergriff, machte es ihm fast unmöglich, noch einen klaren Gedanken zu fassen.

Es war gegen zwei Uhr nachmittags, als die mexikanische Küste deutlich sichtbar vor ihnen lag. Nach einer weiteren Stunde hatten sie sich bis auf fünf Seemeilen dem Ufer genähert und suchten das Land nach Kennzeichen ab. Auf der Seekarte war das Fischerdorf Guayamas nicht eingezeichnet. Wahrscheinlich war es so unbedeutend, daß die amerikanische Karte, die er an Bord hatte, nicht davon Notiz genommen hatte. Unerwarteterweise war es Alton Thayer, der ihm zu Hilfe kam.

Thayer rollte seinen Stuhl zur Seite, so daß er die Brücke sehen konnte, und winkte Byrum zu. »Wir sind etwa zehn Seemeilen westlich von der Stelle, die wir suchen. Fahren Sie an der Küste entlang — aber nicht zu nah heran. Guayamas hat einen kleinen Hafen mit einem langen Pier, auf dem ein Schuppen steht, außerdem eine Fischkonservenfabrik mit hohem Schornstein. Sie steht etwas oberhalb der Stadt. Nach dem Schornstein müssen Sie Ausschau halten, dann können Sie den Ort gar nicht verfehlen.«

»Woher kennen Sie ihn denn so gut?« fragte Byrum.

»Ich bin schon öfters hier gewesen. Früher, als wir noch Alkohol schmuggelten.«

Rudge hob das Fernglas an die Augen und suchte die Küste ab. Die Luger lag neben seiner linken Hand auf dem Bord über dem Armaturenbrett. Byrum strich sich über den geschwollenen Mund, die Bartstoppeln kratzten. Er war seit zwei Tagen nicht mehr rasiert und sah schmuddelig und verwahrlost aus.

Clemi kam auf die Brücke und trat neben ihn. Rudge protestierte nicht. Sie legte Byrum die Hand auf die Schulter, und er merkte, daß sie zitterte. Ihre besorgten Blickte trafen sich, dann sahen sie beide zum Ufer hinüber, das langsam an der Schwalbe vorbeizog.

Die Küste war zum größten Teil mit grünem Dschungel bewachsen, und im Hinterland erhob sich eine Hügelkette. Einige Fischerboote waren weiter draußen auf See. Einmal sah Byrum durch einen Einschnitt in den Hügeln das Aufleuchten stählerner Schienen und hörte den leisen, spielzeugähnlichen Pfeifton einer Lokomotive. Etwa dreißig Minuten fuhren sie so an der Küste entlang. Rudge begann leise vor sich hinzupfeifen, ohne den Feldstecher von der Küste zu wenden.

»Da ist es«, rief Thayer. Er rollte seinen Stuhl von der Reling zurück. Im grellen Sonnenlicht sah sein Gesicht grau aus. »Gib mir jetzt meinen Colt wieder, Charles.«

»Du brauchst ihn nicht«, erwiderte Rudge.

»Steve Dulaney gehört mir.«

»Nun will ich dir mal was sagen, Al«, erwiderte Rudge mit bösem Lächeln. »Mir sind deine Frau und deine persönliche Rache völlig schnuppe. Ich bin hier, um den beiden das Geld abzujagen. Was du mit deiner Frau machst, ist deine Angelegenheit. Und die hat Zeit bis später.«

»Du mußt mir helfen«, sagte Thayer mit rauher Stimme.

Rudge bedachte ihn mit einem kalten Blick. »Du hast es wohl noch immer nicht kapiert, Al?« sagte er nach kurzem Schweigen. »Ich habe jetzt das Kommando übernommen. Ich gebe dir keine Chance mehr, mich umzulegen. Und nach Oswanda kommst du auch nicht zurück.«

»Was soll das heißen?«

»Das ist doch nicht schwer zu begreifen, oder?«

»Aber... aber was willst du der Direktion sagen?« stieß Thayer hervor.

»Das laß nur meine Sorge sein. Die beruhige ich schon. Vor allem, wenn ich wieder in Ordnung bringe, was du verpatzt hast, und ihnen das Geld in die gierigen Pfoten lege.«

»Aber du hast Fahey umgebracht.«

»Das weiß kein Mensch — außer uns hier. Und jetzt halt die Schnauze — verstanden?«

Nun lag der Hafen von Guayamas vor ihnen. Er bestand nur aus einer kleinen Bucht, die nach Norden und Osten zu offen war, und einem ansteigenden Strand vor einer Ansammlung von Hütten und weißgekalkten Häusern am Rand der grünen Wildnis. Mehrere Fischerboote waren auf den steinigen Strand herauf gezogen, und ein Pier ragte in den flachen Hafen hinaus. Hinter dem Pier konnte man die Konservenfabrik mit dem hohen Schornstein aus Ziegelsteinen sehen. Das Dorf lag wie gelähmt unter der brütenden Nachmittagshitze. Byrum konnte hinter dem Hafen einen kleinen Platz erkennen, an dem eine Kirche mit niedrigem Glockenturm stand. Auch einige Marktstände befanden sich darauf, und am Rande sah man mehrere Lokale.

Es lag nur ein Boot im Hafen. Es war am Pier der Konservenfabrik vertäut. An seinem Bug war der Name Myra T. zu lesen.

»Langsamer, Byrum.« Rudge atmete schwer. »Gehen Sie längsseits.«

»Und ich hatte gehofft, sie würden nicht hier sein«, sagte Clemi leise.

»Da haben Sie aber Glück gehabt, daß sich diese Hoffnung nicht erfüllt hat«, erklärte Rudge.

An Bord der anderen Jacht regte sich nichts. Sie glitten langsam am Pier entlang. Aus einer Hütte am Strand kamen zwei Männer und befestigten ein Fischernetz an dort gespannten Drähten. Gelangweilt sahen sie zu der sich nähernden Jacht hinüber. Sie trugen weiße Leinenhosen mit ausgefransten Hosenbeinen und weiche Strohhüte mit herunterhängendem Rand. Auf der Myra T. war alles still. Die teueren Chrom- und Messingbeschläge glänzten hell. Ihr Bug hob und senkte sich langsam mit den Wellen. Die großen in Teakholz gefaßten Kajütenfenster sahen die Passagiere der Schwalbe wie leere Augen an. Byrum stoppte, und Serena machte eine Leine am anderen Schiff fest. Serena sah wütend aus. Rudge packte die Luger fester.

»Alle bleiben hier«, befahl er. »Außer Clemi. Die begleitet mich. Damit Sie nicht auf dumme Ideen kommen, Byrum.«

Blaß und schweigend stieg Clemi auf die Myra T. hinüber. Rudge folgte ihr wie eine schleichende Katze. Byrum krampfte sich vor Besorgnis der Magen zusammen. Er konnte nichts tun, um Clemi zu helfen. Die Sonnenstrahlen ließen den Lauf der Luger aufblitzen, als Rudge Clemi mit einer Handbewegung bedeutete, vor ihm die Kajüte zu betreten. Gleich darauf verschwanden sie. Die beiden Fischer am Strand wandten sich dem Marktplatz zu und entfernten sich. Byrum schien es, daß sie ein in Anbetracht der brütenden Hitze erstaunlich schnelles Tempo anschlugen.

Eine Minute verstrich. Und noch eine.

Clemi erschien achtern auf Deck. Rudge war dicht hinter ihr.

»Sie sind nicht da«, rief sie.